Seit Februar 2022 werden im RATH-Werk Krummnußbaum (Niederösterreich) zwei Öfen, in denen unter Stickstoffatmosphäre ausschließlich Siliciumcarbid-Platten und -Steine für die Auskleidung von Hausmüllverbrennungsanlagen hergestellt werden, elektrisch betrieben. Lediglich die thermische Nachverbrennung erfolgt dabei gasbetrieben. In Folge konnte in den strombetriebenen Öfen der CO2-Ausstoß – gegenüber dem gasbetriebenen Ofen – um rund 70 Prozent reduziert werden. Das bedeutet bei der SIC-Produktion eine CO2-Reduktion pro Tonne Brenngut von ca. 1,9 Tonnen.
Mit dem elektrischen Betrieb dieser beiden Öfen ist RATH ein Vorreiter in der Branche, wenn es um die Siliciumcarbid-Produktion unter Stickstoffatmosphäre geht.

Durch die Umstellung des Wärmebehandlungsverfahrens von Gas auf Strom wurden der bestehende Werkstoff sowie die Geometrie der Brennboxen angepasst und in die Brennkammer integriert. Damit die Produkte im Inneren der Boxen unter Stickstoffatmosphäre nitridiert werden können, sind die Brennboxen mit hohen Temperaturen zu beaufschlagen. Durch die zuvor erwähnten Umstellungen sind für diesen energie- und zeitintensiven Prozess kürzere Aufheiz- und Brandzeiten möglich, was wiederum einen geringeren Energiebedarf mit sich bringt. Auch in Sachen Produktqualität ist die Bilanz mehr als positiv: Diese ist hervorragend.

Die größte Herausforderung bei der Umstellung auf den elektrischen Betrieb bestand darin die optimalen Prozessparameter für den Brand zu definieren. Weiters mussten die elektrische Infrastruktur (Trafostation) erweitert sowie eine Kühlanlage für beide Öfen errichtet werden.